Wahrscheinlich hast auch du schon mal von Achtsamkeit und Meditation gehört oder in der Vergangenheit sogar selbst schon Übungen ausprobiert. Einige schwören darauf und berichten von großen AHA-Momenten während Andere meinen, einfach nicht gut genug darin zu sein, still zu sitzen und zu meditieren.
Dabei ist Meditation kein Wettbewerb, bei dem es darum geht, wer besser ist oder mehr Erkenntnisse hat oder länger still sitzen kann.
Meditation folgt keinen festen Vorgaben, Meditation ist frei.
Du kannst auch meditieren während du einen Spaziergang durch den Wald machst und deine Gedanken fließen lässt. Oder wenn du vor dem Einschlafen abends im Bett liegst. Ob du dabei eine geführte Meditation anhörst oder einfach die sanften Klänge eines bestimmten Musikstücks oder einfach gar nichts, spielt keine Rolle. Das entscheidest du.
Welche Tools helfen dir am besten dabei, die Stimmen in deinem Kopf leiser werden zu lassen und völlig bei dir selbst anzukommen?
Bei der Meditation geht es im Grunde darum, Aufmerksamkeits- und Emotionsregulierung sowie die eigene Selbstwahrnehmung zu verbessern, darum IM MOMENT anzukommen, präsent zu sein.
Und genau so wie jeder beim Sport mal einen schlechten Tag hat, kann das auch beim Meditieren der Fall sein. Deshalb zeige Mitgefühl mit dir selbst, wenn deine Gedanken bei der Meditation doch immer wieder zurück zu diesem einen Thema schweifen und du die Dialoge in deinem Kopf einfach nicht abstellen kannst. Denn allein diese Erkenntnis kann dir als Wegweiser dienen für einen neuen Prozess, an dem du arbeiten kannst. Wir werden nicht als Meister und Gurus geboren, wir wachsen in diese Rolle hinein und soll ich dir etwas verraten? Mit etwas Glück hören wir niemals auf, zu lernen und besser zu werden in dem, was wir sind.
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Das Ziel von Meditation ist nicht, deine Gedanken zu kontrollieren, sondern sie daran zu hindern, dich zu kontrollieren
Vielleicht hast du auch dieses bestimmte Bild im Kopf, auf welchem du während der Meditation aufrecht und im Schneidersitz auf einem Baumstumpf im Wald sitzt und dabei OM chantest. Falls ja, möchte ich dich gerne dazu einladen dich von dieser Assoziation zu lösen. Auch wenn es natürlich eine leinwandreife Vorstellung ist 😉
Was ich aber damit sagen will ist, dass du nicht mehr und mehr zum Mönch werden musst und dich dabei an ein bestimmtes äußerliches Bild klammerst. Denn worum es eigentlich geht, ist deine innere Welt.
Wie sieht es dort aus?
Welche Gedanken und Emotionen kommen in dir hoch, sobald du dir Stille gönnst?
Ist diese Stille überhaupt aushaltbar für dich und wenn nein, warum? Was hält dich ab, was hält dich zurück?
IN DIR steckt so viel Wissen und Weisheit. Aber mal ehrlich – wie oft neigen wir dazu, Antworten und Lösungen für unsere Fragen und Probleme im Außen zu suchen? Und das, wo wir doch alles bereits tief in uns tragen. Und um diese kleinen Lichtpunkte in uns zu finden, können wir uns in die Stille und in die Achtsamkeit begeben, wo die Stimme des Egos verstummt und unsere innere Stimme umso lauter wird. Und diese Stimme spricht nicht immer als eine STIMME zu dir… vielmehr ist sie ein Gefühl. Ein Gefühl das vielleicht mit einem bestimmten Bild einhergeht. Eine völlig neue Art der Kommunikation, die wir so im alltäglichen Leben kaum mehr benutzen.
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In Jedem von uns gibt es eine Stille, eine Stille so groß wie das Universum und wenn wir diese Stille erleben, erinnern wir uns daran, wer wir sind.
Achtsamkeit bringt uns zurück in den Moment
Du kannst mit kleinen Achtsamkeitsübungen im Alltag anfangen und bewusst auf bestimmte Dinge achten, die du normalerweise im Autopiloten ignorieren würdest. Schau dich einfach mal um und nehme deine Umwelt bewusst wahr. Hast du dieses Haus zuvor schon mal gesehen? Haben die ihre Fassade neu gestrichen? Wachsen diese Blumen schon immer dort?
Welche Dinge um mich herum gefallen mir besonders?
Was zaubert mir gerade ein Lächeln ins Gesicht?
Was erfüllt mich gerade mit diesem aufgeregten Kribbeln?
Welche Düfte kann ich wahrnehmen?
Welche Geräusche kann ich hören?
Deine Wahrnehmung kann deine Zufriedenheit verbessern und sogar zu einer längeren Lebensdauer beitragen. Das merkst du allein schon dadurch, dass wenn du zum Beispiel dein Smartphone für 24h beiseite legst und dich in Achtsamkeit übst, dir der Tag im Nachhinein viel länger vorkommt weil du aufmerksam und bedacht alles in deinem Umfeld konsumiert hast.
Die Reise zu deinem WAHREN, GESUNDEN SELBST
Mittlerweile beschäftigen sich nicht nur die Meditationsforschung, sondern auch die Neurowissenschaft, Psychologie und Quantenforschung mit dem Thema Meditation.
So hat zum Beispiel eine Studie der Harvard University ergeben, dass Meditieren nicht nur deutliche Auswirkungen auf das Gehirn, sondern auf den ganzen Körper hat. Regelmäßiges meditieren kann sich somit u.a. positiv auf deinen Schlaf, deine Stressresistenz, deinen Blutdruck, dein Immunsystem sowie deine Gefühle und Stimmung auswirken.
Ist es das nicht Wert, sich ein paar Minuten Zeit zu nehmen?
Schon ein paar Minuten Meditation können enorme positive Auswirkungen auf deinen Geist und deinen Körper haben. Wie? Ganz einfach weil du mehr KLARHEIT erlangst, reflektierst, KRAFT tankst, VERBUNDENHEIT spürst mit allem Leben und diese LEICHTIGKEIT. Und ist es nicht das, wonach wir uns im Grunde alle sehnen? Frei zu sein von Ängsten, Zweifeln und Begrenzungen?
Wenn du noch nicht zu 100% überzeugt bist, dann hilft dir vielleicht das Ergebnis des folgenden Experiments:
Eine Gruppe von Männern im Alter von etwa 70 Jahren wurde auf eine Reise geschickt und angewiesen, sich vorzustellen sie seien wieder in ihren 50ern. Alle Erinnerungen, die nach einem gewissen Datum entstanden sind, sollten sie dabei ausblenden und von Erfahrungen aus ihren 50ern durften sie ausschließlich im Präsens sprechen. Sogar Bücher, Lieder oder ähnliches durften nur aus der damaligen Zeit stammen. Alles wurde so gut wie nur möglich angepasst, um die Männer in dem Glauben zu lassen, sie seien wieder 50.
Das Ergebnis:
Nur durch das schlichte Umdenken hat sich neben positiven Entwicklungen der mentalen Agilität sogar das Sehvermögen verbessert. Außerdem konnte ein Zuwachs der Fingerlänge festgestellt werden.
Die Art und Weise, wie wir die Welt betrachten, hat einen starken Einfluss auf unsere Realität!
Aber wie sieht es bei der Meditation aus?
So verrückt es auch klingt, es konnten tatsächlich Veränderungen in der Hirnstruktur, wie beispielsweise bei der Dicke der Hirnrinde bei den Probanden festgestellt werden.
Während der Meditation wurde außerdem beobachtet, dass Bereiche des Gehirns aktiv werden, die dafür zuständig sind, Gedankenströme zu kontrollieren, das Bewusstsein zu fördern und sich von unnötigen Informationen zu lösen. Dadurch kann der meditative Zustand erreicht und erhalten werden.
Jetzt fragst du dich vielleicht „Okay, alles schön und gut. Aber wie zum Kuckuck fange ich am Besten an und welche Meditation ist die Richtige für mich???“
Hier ist mein Tipp für dich: Löse dich von strikten Vorgaben und Erwartungen, die du vielleicht an dich selbst stellst. Versuche vielmehr, dir regelmäßig diese stille Zeit zu gönnen und dich voll und ganz auf sie einzulassen. Wie eine Art Selfcare Ritual, dass du jedes mal vollziehst wenn du dich fühlst als hätte man dir den Boden unter den Füßen weggezogen oder du nicht weißt, wo dir der Kopf steht.
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The mind is like water. When it’s turbulent, it’s difficult so see. When it’s calm, everything becomes clear.
– Prasad Mahes
Um dir einen einfachen Einstieg voll Leichtigkeit zu ermöglichen, habe ich im Folgenden ein paar Übungen für dich zusammengetragen.
Achtsamkeit
Fange zunächst einmal mit Achtsamkeitsübungen an und lenke den Fokus bewusst auf „stumm geschaltete“ Emotionen, Sinnesreize oder unbewusste Entscheidungen. Allein das Aufschreiben von 5 Dingen, für die du dankbar bist, richtet die Aufmerksamkeit auf ein ungewohntes Feld und hilft dabei Glückshormone auszuschütten.
Fokus auf die Atmung legen
Beim Meditieren ist es am besten sich aufrecht hinzusetzen, ein paar tiefe Atemzüge zu nehmen, um den Körper – und vor allem das Gehirn – mit viel Sauerstoff zu versorgen und letztlich die Augen zu schließen. Versuche dich zunächst nur auf die Atmung zu konzentrieren. Die Atemzüge zu zählen kann dir dabei helfen, nicht so schnell mit den Gedanken abzuschweifen. Zähle am besten bis 10 und fange dann wieder von vorn an.
Noting
Es ist überhaupt nicht schlimm und vielmehr völlig normal, wenn deine Gedanken hin und wieder abschweifen. Das Wichtige dabei ist, zu erkennen, dass du den Fokus verloren hast und einfach dort weiter zu machen, wo du zuletzt stehen geblieben bist. Sobald du merkst, dass du wieder abschweifst, lass den Gedanken los und kehre zu der Übung zurück. Meditation erfordert Konzentration, aber was du letztendlich dafür zurückbekommst, ist von unschätzbarem Wert.
Body Scan
Eine weitere Übung um ein bewussteres Gefühl für den Körper, die Sinne und die Emotionen zu erlangen, ist der Body Scan. Dabei versuchst du lediglich den Fokus auf einzelne Teile des Körpers zu richten und Schmerzen oder völlige Entspannung in bestimmten Bereichen einfach nur wahrzunehmen. Versuche während der Übung nicht zwanghaft etwas zu verhindern oder zu verändern, das zunächst unangenehm oder ungewohnt erscheint. Es geht nur darum es wahrzunehmen. Fange beim Kopf an und scanne langsam herunter, bis du bei den Füßen angekommen bist.
Übung macht den Meister
Meditation soll dir dazu verhelfen, bewusster mit deinen Gedanken, Emotionen und Sinneswahrnehmungen umzugehen und sie nicht zu unterdrücken. Je öfter und länger du meditierst, desto einfacher wird es, den Kopf frei von Gedanken zu halten. Dr. Joe Dispenza zum Beispiel, ein bekannter Neurowissenschaftler, hat nach einem schweren Unfall über 3 Monate hinweg immer und immer wieder die gleiche Meditation vollzogen, bei welcher er visualisiert hat, wie sich die verschiedenen Teile seiner Wirbelsäule wieder zusammensetzen. Es hat 6 Wochen gedauert, bis er diese Visualisierung fehlerfrei und ohne mit seinen Gedanken abzuschweifen, über einen Zeitraum von 3 Stunden vollziehen konnte. Was er damit geschafft hat? Er konnte seinen Körper nach 12 Monaten quasi selbst heilen. Wir alle haben die nötigen Werkzeuge um bedeutende Veränderungen in unserem Körper und unserem Leben umzusetzen und damit im Grunde auch die Formel zur Heilung jeder Krankheit.
Hast du Lust bekommen auf eine geführte Meditation? Hier habe ich hier einige Podcast-Folgen für dich zum Thema Meditation aufgenommen.
#49 – MEDITATION – SEELENREISE zu deinem ZUKUNFTS ICH
#46 – STÄRKUNG & STABILITÄT im Alltag – Meditation
#19 – Innerer FRIEDEN und tiefe KRAFT – MEDITATION zum Start in den Tag
Die Metta Meditation
Abschließend möchte ich dir eine wertvolle Form der Meditation vorstellen – die Metta Meditation. Sie ist eine der ältesten Formen der Meditation und zählt zu den grundlegenden Übungen und inneren Haltungen des Buddhismus. Diese werden als die vier Brahmaviharas bezeichnet, die „himmlischen Verweilzustände“ oder „unermesslichen Geisteshaltungen“.
Sie setzen sich aus Mudita (Mitfreude), Upekkha (Gleichmut), Karuna (Mitgefühl) und Metta (Allgüte) zusammen.
Die Metta Meditation schenkt uns die Möglichkeit, unser Ego hinter uns zu lassen und stattdessen das Herz zu öffnen, um eins mit allem zu werden. Sie nährt die bedingungslose Liebe und unseren inneren Frieden in uns.
Du kannst die Meditation jederzeit machen – auch zwischendurch… ob beim Fahrrad fahren… beim Waldspaziergang, Geschirrspülen, Sport oder bevor du deinen Arbeitsplatz betrittst.
Wir verbinden uns zunächst mit uns selbst, dann sprechen wir im Geist die Worte:
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Möge ich glücklich sein
Möge ich mich sicher und geborgen fühlen
Möge ich gesund sein
Möge ich unbeschwert und mit Leichtigkeit durchs Leben gehen.
Dann verbinden wir uns mit einem geliebten Menschen und denken:
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Mögest du glücklich sein
Mögest du dich sicher und geborgen fühlen
Mögest du gesund sein
Mögest du unbeschwert und mit Leichtigkeit durchs Leben gehen.
Anschließend verbinden wir uns mit einem Menschen, dem wir neutral gegenüberstehen, dann mit einem Menschen, gegen den wir eine Abneigung hegen. Beide Male denken wir:
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Mögest du glücklich sein
Mögest du dich sicher und geborgen fühlen
Mögest du gesund sein
Mögest du unbeschwert und mit Leichtigkeit durchs Leben gehen.
Zum Abschluss verbinden wir uns mit der Welt und allen Lebewesen und denken:
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Mögen alle Wesen der Erde glücklich sein
Mögen alle Wesen der Erde sich sicher und geborgen fühlen Mögen alle Lebewesen der Erde gesund sein
Mögen alle Lebewesen der Erde unbeschwert und mit Leichtigkeit durchs Leben gehen.
Welche Erfahrungen hast du gemacht? Wie geht es dir dabei? Welche Veränderung hast du bemerkt? Meditierst du schon länger oder möchtest du gerne mehr zum Thema erfahren? Schreibe mir gerne in die Kommentare und lass uns gemeinsam dazu austauschen.
Ich freue mich riesig von dir zu hören!
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Quiet the mind and the soul will speak.
– Buddha
Namasté,
Deine Alica